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      Dirk Traeger
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      Bild MPTL DAC E2E

      (Bild aus Fachbuch „Leistungsfähige IT-Infrastrukturen“, ISBN 978-3-939877-21-9, KaTiKi-Verlag)

       

      Nicht immer ist es zweckmäßig, eine Anschlussdose in der Nähe des Endgeräts zu installieren. In Lobbys und anspruchsvoll gestalteten Empfangsbereichen sind Anschlussdosen und lose Patchkabel oft ebenso unerwünscht wie in der Sicherheitstechnik, wo der Anschluss vor unbefugtem Zugriff geschützt werden soll. In der Praxis werden in solchen Fällen Endgeräte gerne mit einem feldkonfektionierbaren Stecker gleich an das Installationskabel angeschlossen.

      DIN EN 50173-6:2018-10 sieht die Möglichkeit vor, Endgeräte ohne Anschlussdose direkt an die Verlegekabel anzuschließen, schreibt für diesen Fall jedoch einen Dienstekonzentrationspunkt
      in der Nähe der Endgeräte vor, um die Fehlersuche und Reparatur bei defekten Verbindungen zu vereinfachen. In der Praxis wird auf einen Dienstekonzentrationspunkt jedoch häufig verzichtet und das Installationskabel durchgehend bis zum Endgerät verlegt. Dies ist so im internationalen technischen Bericht ISO/IEC TR 11801-9910:2020 und in der amerikanischen Norm ANSI/TIA-568.2-D vorgesehen und wird dort als MPTL (engl. modular plug terminated link, zu Deutsch „mit einem Stecker abgeschlossene Verbindung“) bezeichnet. Ein MPTL kann einen Sammelpunkt enthalten und entspricht dann der Verkabelung Typ B nach DIN EN 50173-6:2018-10, muss aber nicht.

      Endgeräte mit einem Stecker direkt an das Installationskabel anzuschließen, wird oft als Direct Connect bezeichnet. Im Gegensatz dazu werden die Begriffe Direct Attach und Direct Attach Cabling meist für die direkte Verbindung aktiver Netzwerkkomponenten wie Switches, Server und Speichergeräte (Storage) gemäß ISO/IEC TR 11801-9907 untereinander verwendet. So genannte Direct-Attach-Kabel hingegen besitzen integrierte Elektronik-Module wie beispielsweise SFPs, die in die Einschubplätze in aktiven Komponenten gesteckt werden; dies wird auch als Direct Attach Copper (DAC) bezeichnet.
      Dann gibt es noch den End-to-End Link (E2E Link) nach ISO/IEC TR 11801-9902. Bei ihm werden zwei Geräte mit Steckern direkt an das Kabel angeschlossen wie bei Direct Connect/Direct Attach Cabling. Ein E2E-Link kann aus bis zu fünf Teilstrecken bestehen und ist typischerweise in industriellen Bereichen anzutreffen.

      Die hier vorgestellten Begriffe, besonders „Direct Attach …“, werden in der Praxis oft nicht einheitlich verwendet. Es empfiehlt sich daher immer zu prüfen, was genau benötigt wird und wie die Verkabelung aussieht.

      • Dieses Thema wurde geändert vor 1 Jahr, 11 Monaten von Dirk Traeger.
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